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Egal ob die nächste Charter in Istrien, Mittel- oder Süddalmatien liegt, in ganz Kroatien wird von mindestens einem Crewmitglied ein Funkschein gefordert. Alternativ kann an einem Tag vor Ort das sogenannte kroatische Küstenpatent absolviert werden. Dieser Schein beinhaltet Fahrererlaubnis und Funkzeugnis in einem, gilt jedoch für nicht Einheimische eigentlich nur in Kroatien. Eigentlich deshalb, da es auch Vercharterer in Ländern wie zum Beispiel Griechenland und Italien gibt, die hier eine Ausnahme machen und die Yacht dennoch verchartern. Hier sei jedoch angemerkt, dass dies im Falle einer Havarie mit hoher Wahrscheinlichkeit zugunsten des betroffenen Schiffsführers gereicht wird. Das Land bietet in erster Linie moderate Wetterverhältnisse und ist als Destination daher gerade bei Segelanfängern und Familien besonders beliebt. Was nicht heißen soll, dass echte Segelfreunde nicht auch auf ihre Kosten kommen.

Paklinski Islands in Hvar, Kroatien.

Zwar ist es in den Sommermonaten in der Nacht fast immer windstill, jedoch weht auch hier tagsüber der beständige Mistral aus nordwestlicher Richtung mit Windstärken von drei bis fünf Beaufort. So herrschen nicht nur bei einem stärkeren Wind im Frühling und Herbst ideale Windbedingungen zum Segeln. Eine Tatsache, die sich mit der Bora dreht und in heftigere Windstärken umschlägt. Der Fallwind kann vor allem im Kvarner in Istrien mit Sturmböen über das Wasser fegen. Daher sollte man immer ein Auge auf den Wetterbericht haben, um gegebenenfalls früh genug eine sichere Anlegestelle aufzusuchen und in einer der urigen Konobas einzukehren.

Neben dem Mistral und der Bora bläst in Kroatien noch ein dritter Wind. Der Jugo (oder auch Scirocco) ist ein starker und heißer Süd- beziehungsweise Südostwind, der seinen Ursprung in der Sahara hat. Unterwegs saugt der ursprünglich noch trockene Wind über dem Mittelmeer viel Feuchtigkeit auf, die sich dann als salziger Regen in den Küstengebieten löst. Der Jugo setzt meist leicht ein und hat nach rund 40 Stunden seine volle Stärke erreicht. Auch wenn die Reviere mit einem vielfältigen, aber dennoch moderaten Wind aufwarten, muss man sich über Strömungen oder gar Tidenhub kaum Gedanken machen.

Zusammengefasst haben wir es hier mit einem einfachen, für die meisten per Auto zu erreichenden Segelrevier zu tun. Gerade für Yachtcharter-Kunden aus Süddeutschland oder Österreich ist die Anreise mit dem Auto vergleichsweise günstig und eröffnet vor Ort eine große Flexibilität. Die Auswahl an Charteryachten ist im Vergleich zu anderen Destinationen riesig und die zahlreichen Marinas und Buchten ermöglichen eine flexible Törnplanung. Kroatien steht somit nachvollziehbar an Platz 1 der Charterdestinationen für den deutschsprachigen Yachtcharter-Urlauber.

Ausblick vom Fort Lovrijenac nach Dubrovnik, Kroatien.

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